Das Auto, das die Elektroauto-Revolution ausgelöst hat, ist in die Jahre gekommen. Auch wenn das Tesla Model S 2023 gegenüber neu entwickelten Konkurrenten mit mehr Funktionen und größerer Reichweite ins Hintertreffen gerät, ist die Schräghecklimousine nach wie vor konkurrenzfähig. Immerhin bietet das Model S eine Reichweite von bis zu 405 Meilen mit einer Ladung. Außerdem beschleunigt das dreimotorige Plaid-Performance-Modell mit 1020 PS in nur 2,1 Sekunden auf 100 km/h und ist damit so schnell wie ein Millionen teures Hypercar.
Allerdings haben hochmoderne Konkurrenten wie der BMW i7 und der Lucid Air Tesla viel von seinem Glanz genommen. Außerdem hat das Model S ein sechsstelliges Preisschild, das einfach nicht zu seinem mittelmäßigen Interieur passt, insbesondere im Vergleich zu den Luxuskabinen von Lucid und BMW.
Wir sind der Meinung, dass das seltsame Joch-Lenkrad des Tesla das Fahrerlebnis beeinträchtigt, aber immerhin gibt es jetzt wieder ein normales Lenkrad. Dennoch bleibt das Model S 2023 das Flaggschiff der Marke. Es bietet Zugang zur neuesten Software und zu Teslas fortschrittlichem – wenn auch etwas fragwürdigem – AutoPilot-Freisprechmodus.
Was ist neu für 2023?
In diesem Jahr wird das Model S mit einer neuen Schlüsselkarte ausgestattet, die den bisherigen Schlüsselanhänger in Form eines Autos ersetzt. Auch ein reguläres Lenkrad wird als kostenlose Option wieder eingeführt (ein 700 Euro teures Upgrade ist auch für bestehende Besitzer erhältlich). Da Tesla dafür bekannt ist, mit jedem Modelljahr Änderungen an seinen Fahrzeugen vorzunehmen, ist im Laufe der Zeit mit weiteren Änderungen am Model S zu rechnen.
Uns würde das Basismodell mit einer geschätzten Reichweite von 405 Meilen pro Ladung genügen. Das Ultra-High-Performance-Modell Plaid klingt verlockend, ist aber mit einem Einstiegspreis von fast 138.000 Euro ein Schnäppchen – es sei denn, man braucht unbedingt ein Auto mit der Geschwindigkeit eines Top-Fuel-Dragsters.
EV-Motor, Leistung und Performance
Mit je einem Elektromotor für die Vorder- und Hinterachse verfügt das Model S in allen Versionen über einen permanenten Allradantrieb. Die Beschleunigung der verschiedenen Modelle reicht von hervorragend bis unglaublich. Unser Model S Testwagen sprintete in nur 2,4 Sekunden auf 100 km/h und sorgte mit seiner unmittelbaren Leistungsentfaltung für grenzenlosen Fahrspaß. Die Plaid-Version ist mit einem dritten Elektromotor ausgestattet, der die Gesamtleistung auf 1020 PS erhöht – genug, um das Model S in nur 2,1 Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen.
Das serienmäßige Model S hat sich als agile Sportlimousine mit gut kontrollierten Karosseriebewegungen und direkter Lenkung bewährt. Mit zwei verschiedenen Einstellungen kann der Fahrer zwischen einer starken und einer schwachen Lenkung wählen, aber keine der beiden Einstellungen bietet mehr Rückmeldung von der Straße. Leider ist das erhältliche Lenkrad im Stil einer Gabel schlecht integriert und beeinträchtigt das Fahrerlebnis; ein normales Lenkrad ist optional erhältlich. Der Fahrkomfort ist gut, die Lenkung ist geschickt, und auf der Autobahn ist der Wagen souverän und fast geräuschlos.
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Reichweite, Aufladung und Batterielebensdauer
Unter dem Boden des Tesla befindet sich ein Batteriepaket, das für einen niedrigen Schwerpunkt und eine gleichmäßige Gewichtsverteilung von vorn nach hinten sorgt. Die Reichweite und das Beschleunigungsverhalten variieren je nach Modell. Die Batterie der Basisversion bietet eine Reichweite von bis zu 405 Meilen, während das Plaid-Modell bis zu 396 Meilen schafft. Der Lucid Air stellt mit geschätzten 517 Kilometern den aktuellen Spitzenwert dar, während die maximale Reichweite des BMW i7 mit 318 Kilometern mit Abstand am geringsten ist.
Kraftstoffverbrauch und MPGe in der Praxis
Während Elektroautos wie der Chevrolet Bolt und der Polestar 2 brauchbare Reichweiten bieten, bleibt das Model S eine beeindruckende Alternative zu gasbetriebenen Fahrzeugen für Langstreckenfahrten. Das Basismodell hat mit 124 im Stadtverkehr und 115 auf der Autobahn die besten MPGe-Werte. In unserem Verbrauchstest bei 75 km/h auf der Autobahn erreichte das Model S eine Reichweite von 222 Meilen, was immer noch deutlich unter der damals gültigen EPA-Reichweite von 326 Meilen liegt. Der Plaid erreichte 280 Meilen der angegebenen 390 Meilen.
Innenraum, Komfort und Beladung
Bei einem Preis von über 100.000 Euro für das Model S erwarten die Käufer natürlich auch ein gewisses Maß an Luxus im Innenraum. Die Atmosphäre im Innenraum ist angenehm, aber bei weitem nicht so plüschig wie in unseren Favoriten wie der Mercedes-Benz E-Klasse und dem Volvo S90 – die beide deutlich weniger kosten. Die schräge Dachlinie des Model S verbirgt geschickt eine Heckklappe, die sich öffnen lässt und einen riesigen Kofferraum von 26 Kubikmetern freigibt. Wir konnten acht unserer Koffer in Handgepäckgröße verstauen, ohne die Rücksitze umklappen zu müssen. Die spärlichen Ablagemöglichkeiten für Kleinteile im gesamten Innenraum – vor allem auf der Rückbank – werden durch ein großes Unterflurfach im hinteren Laderaum ausgeglichen.
Infotainment und Konnektivität
Fans des modernen Minimalismus werden den Innenraum des Model S lieben, der serienmäßig mit einem riesigen Infotainment-Bildschirm ausgestattet ist, der fast alle Funktionen des Fahrzeugs steuert. Technikbegeisterte werden begeistert sein, aber wir sind nicht ganz überzeugt. Die Platzierung des Bildschirms auf dem Armaturenbrett wird einige Fahrer dazu zwingen, sich in ihrem Sitz nach vorne zu lehnen, um bestimmte Symbole zu erreichen, insbesondere das Symbol oben rechts auf dem Bildschirm. Im Gegensatz zum günstigeren Model 3 verfügt das Model S über einen zweiten Bildschirm für die Instrumentenanzeige und ein kleines Touchpad auf dem Rücksitz.
Sicherheit und Fahrerassistenz
Obwohl das Model S eine landesweite Debatte über die Sicherheit von teilautonomen Fahrzeugen ausgelöst hat, da es Berichten zufolge nach bestimmten Arten von Kollisionen mit hoher Geschwindigkeit in Brand geraten ist, wird seine Sicherheit durch die guten Crashtest-Ergebnisse des Insurance Institute for Highway Safety und durch die Tatsache untermauert, dass Fahrzeugbrände sowohl bei Elektro- als auch bei Gasfahrzeugen keine Seltenheit sind. Weitere Informationen zu den Crashtest-Ergebnissen des Model S finden Sie auf den Websites der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) und des Insurance Institute for Highway Safety (IIHS). Zu den wichtigsten Sicherheitsmerkmalen gehören
- Serienmäßige automatische Notbremsung
- Standard-Spurverlassenswarnung
- Erhältlich mit adaptivem Tempomat und Freisprechfunktion
Garantie und Wartung
Tesla bietet ein umfassendes Garantiepaket zum Schutz des Antriebsstrangs und der Hybridkomponenten des Model S an, verfügt aber nicht über die lange Stoßstangenabdeckung und die kostenlosen planmäßigen Wartungspakete des Jaguar I-Pace.
- Begrenzte Garantie für vier Jahre oder 50.000 Meilen
- Die Antriebsstranggarantie gilt für acht Jahre und unbegrenzte Kilometer
- Keine kostenfreie planmäßige Wartung